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Bergwacht Skitour im Navistal

 

Traditionell startete auch dieses Jahr wieder eine Mannschaft der Bergwacht Schwäbisch Gmünd in die Alpen, um eine Skitour durchzuführen. Dieses Mal ging es nach Navis in Tirol, dessen Tal ein Seitental des weitläufigen Wipptales (Brennerpass) ist.

Der erste Tag wurde durch bergwachttypische Witterung begleitet. Kein anderer Tourengeher startete bei Regen in Navis (1.400 hm) zu einer Tour. Da es für Bergretter kein schlechtes Wetter, sondern nur eine schlechte Ausrüstung gibt, wurde ungeachtet der Verhältnisse zum Start auf das Naviser Kreuzjöchl (2.536 hm) geblasen. Immerhin nach kurzer Zeit auf 1.750 Höhenmeter ging der Regen in Schnee über, was nässetechnisch deutlich angenehmer war. Nach weiteren 500 Höhenmeter kam Nebel dazu, was gefahrenseitig ein nicht zu vernachlässigender Aspekt ist. Das Wissen über alpine Gefahren und hohe Vernunft haben zur Entscheidung beigetragen, die Tour abzubrechen.

 

Nach einer kurzen Aufwärmpause in der Naviser Hütte (1.767 hm) galt es, Lawinenverschüttete zur Übung mit dem Lawinensuchgerät (LVS) zu finden und auszugraben. Diese Ausbildung ist obligatorischer Bestandteil jeder Bergwachtskitour, um für den Ernstfall einer Lawinenverschüttung gerüstet zu sein.

 

 

Nach der ersten Nacht im Gasthaus Eppensteiner waren die Klamotten wieder trocken und es konnte bei schönem, aber windigem Wetter die zweite Tour angegangen werden. Auf die Teilnehmer wartete die Scheibenspitze (2.489 hm) mit ihren tollen Nordhangabfahrten. Am Bachlauf des Weirichsbach ging es über die Blasigeralm Richtung Gipfel. Über die steilen Gipfelhänge konnte schnell Höhe gewonnen werden. Auf dem Gipfel angekommen, wurden die Teilnehmer von einem derartig starken Sturm empfangen, dass man Mühe hatte, beim Wechsel auf die Abfahrteinstellung keine Ausrüstungsgegenstände, wie Ski oder Felle, zu verlieren. „Vom Winde verweht…“ hätte hier gravierende Auswirkungen. Aber es ging alles gut. Jeder schaffte es, sein Equipment zu sichern. Die versprochene, gnadenreiche Pulverschneeabfahrt konnte danach in vollen Zügen genossen werden.

 

Am letzten Tag stand der Mislkopf (2.623 hm) auf dem Plan. Auf den südseitigen Hängen konnten schon einige Gleitschneelawinenabgänge aus den Vortagen „bewundert“ werden. Insofern galt es, zeitig zu starten, um noch bei kühlen Temperaturen in den Genuss einer sicheren Firnabfahrt zu kommen. Da die Besteigung problemlos klappte, wurde auch dieser Wunsch gänzlich erfüllt, was die Erwartungen vollends abrundete.

 

Trotz der wettermäßigen Widrigkeiten am ersten Tag war es eine gelungene Skitourenausfahrt, die maßgeblich zur guten Stimmung und zur guten Kameradschaft im Teilnehmerkreis wie auch in der ganzen Bereitschaft der Bergwacht Schwäbisch Gmünd beigetragen hat. Auch nächstes Jahr warten sicherlich wieder Tourengipfel auf interessierte Mitglieder der Bergwacht.

 

Text: Wolfgang Gröter
Bilder: Wolfgang Gröter und Marc Abele